Drehbuch und Film brachten eine Wende im Spionagegenre. An die Stelle abenteuerlicher Agentenmärchen mit strahlenden Helden vom Schlage eines James Bond trat hier die realistisch-kritische Darstellung der schmutzigen Seiten des Geheimdienstgeschäfts. Regisseur Martin Ritt inszenierte diesen Film betont nüchtern und dennoch dramatisch. Durch die Atmosphäre der Originalschauplätze Berlins, der Nahtstelle des Kalten Krieges, wird die Zeit wachsender Spannungen zwischen Ost und West in beklemmender Weise lebendig. Alec Leamas ist Leiter der West-Berliner Abteilung des britischen Geheimdienstes. Er soll Hans-Dieter Mundt, den Chef der Ost-Berliner Gegenspionage, ausser Gefecht setzen. Aus diesem Grund wird ein raffinierter Plan ausgearbeitet: Leamas wird scheinbar entlassen und spielt nach aussen den zutiefst verbitterten Alkoholiker, der nach seiner Entfernung aus dem Geheimdienst ein armseliges Leben mit einem unbedeutenden Bürojob fristet. Er beginnt eine Liebesaffäre mit seiner Arbeitskollegin Nancy, einer orthodoxen Kommunistin. Und der Plan scheint aufzugehen. Die Gegenseite wird auf Leamas aufmerksam und wirbt ihn für ihre Zwecke an. Damit beginnt ein vertracktes Spiel um Verrat, Doppel-Agenten und falsche Loyalität, in dessen Verlauf Leamas realisieren muss, dass er von seinen Vorgesetzten benutzt wurde, um Mundt, der eigentlich für die Briten arbeitet, zu schützen. Gemeinsam mit Nancy, die als Zeugin nach Ost-Berlin gelockt wurde, beschliesst Leamas, dem Geheimdienst ein für alle Mal abzuschwören und mit Nancy ein neues Leben anzufangen. Doch die Gewalt des Kalten Krieges holt die beiden Liebenden ein. (Arte)
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